Abwärts

ABWÄRTS
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 Zur Jahreswende 1979/80 debütierte Abwärts im Rahmen einer Festivareihe in Hamburg. Der Journalist und Autor Diedrich Diedrichsen schrieb damals in der Zeitschrift 'Sounds':

"Zum dritten und bislang größten Festival (Geräusche für die 80er) neuer Musik in Deutschland hatten sich Musiker und Publikum aus allen Teilen der BRD sowie aus England, der Schweiz und Österreich eingefunden - die Markthalle war eine Stunde nach Eröffnung ausverkauft, hunderte warteten im Vorraum, andere fälschten Stempel oder schlichen sich durch Seiteneingänge - der Erfindungskraft waren keine Grenzen gesetzt. Das Interesse des Publikums war so vital, wie bei keinem der ihren Set aufführenden Gruppen, die sonst in der Markthalle spielen. Vom äußeren Erscheinungsbild her teilte sich das Publikum in drei Gruppen: Hardcore-Punks mit Pistols- und Clash-Badges, London 77; Avantgardisten in Fantasie oder Roboterkleidung, grell oder dezent, Tabea Blumenschein, Kraftwerk oder Bowie; schließlich alle möglichen, die einfach interessiert waren, die wissen wollten, was passiert."

ABWÄRTS existiert nun also seit fast 38 Jahren. Wenn es auch nie zum "großen kommerziellen Durchbruch" kam, so kennt fast jeder, der sich mit der Geschichte der neueren progressiven deutschen Musik beschäftigt, dieses Bandprojekt. Musikalisch wurde viel experimentiert: Von der trashigen Anfangsphase des ersten Albums  "Amok Koma" sowie der ersten Single "Computerstaat" über Produktionen von Nick Launay (u.a. Nick Cave), Jon Caffery (u.a. Die Toten Hosen) oder dem ehemaligen Metallica-Produzenten Flemming Rassmussen bis hin zum straighten, neueren Werken. Als roter Faden durch die gesamten Jahre führen die von Frank Z. geschriebenen zynisch-sarkastischen Texte. "Schade, dass Humor in Deutschland immer noch ein Fremdwort ist, so gibt es immer noch Leute die wissen wollen ob ein Titel wie 'Grab dich selber ein' ernst gemeint ist," sagt Z.

Nachdem 2014 mit 'Krautrock' das letzte Album erschienen ist, wird es vier Jahre später im Herbst 2018 den nächsten Longplayer geben. Zum Record Store Day am 21. April diesen Jahres erscheint eine Neuauflage von 'Computerstaat' als Vinyl-7' mit dem Original von 1980 sowie der Computerstaat 3.0-Version.

 Aktuelle Bandbesetzung: Frank Ziegert, Rodrigo González, Martin Kessler, Björn Werra

 

Abwärts 2018

Biographie

  

Abwärts 80er Jahre

1. Frühe 80er

Abwärts' erster Auftritt fand am 29.12.79 auf dem "Geräusche für die 80er"-Festival in der Hamburger Markthalle statt. Legendär. 

Die damalige Interpretation von "CAPRIFISCHER" spielen wir heute wieder. Kurz darauf, 1980, erschien die erste 7''EP "COMPUTERSTAAT", welche dann fast ein Jahr auf Platz 1 der deutschen (Sounds-) Independent-Charts stand. Zu den damaligen Zeiten von RAF- und Terrorhysterie hochaktuell. Fast so wie heute, nur unter etwas anderen Vorzeichen. Those, who do not remember the past, are condemned to repeat it. 1981 folgte dann mit "Amokkoma" das erste Album. 

Da es zu damaligen Zeiten so gut wie unmöglich war, einen Plattendeal für ein derartiges Produkt zu bekommen (fast so wie heute), machten wir alles selbst: Aufnahme, Produktion, Cover, Vertrieb, Konzert-Booking. Und das ziemlich erfolgreich.

Zwei Jahre später hatte sich die Situation etwas verändert. "Der Westen ist einsam" (Album) sowie "BEIRUT, Holiday Inn" (12" Maxi) erschienen bei Phonogram. 

Bandmitglieder 1982
Bandbesetzung 1982: (v. links) Marc Chung, FM Einheit, Frank Z., Axel Dill

Wir spielten im Vorprogramm der "Cure"-Tournee und die gerade formierten "Toten Hosen" spielten bei einigen unserer Gigs als Vorprogramm (kein Scheiss). Irgendwie war dann die Luft raus. Der von irgendeinem Experten erfundene Begriff der "Neuen deutschen Welle" spülte fast nur noch Schwachsinniges an die Oberfläche des Mediengeschehens. FM Einheit und Marc Chung wechselten zu den "Einstürzenden Neubauten", und Abwärts begrub sich erstmal selbst.

Vorübergehend. Soweit man sich erinnern kann, waren zu dieser Zeit auch Drogen im Spiel. 

Pfui Teufel.

2. Späte 80er bis frühe 90er

1988

Nach der notwendigen schöpferischen Pause erschien 1988 das Album "ABWÄRTS". 

Die Single-Auskopplung "ALKOHOL" wurde ähnlich wie "Computerstaat" ein Independent- Hit. 

Das Album wurde, wie schon "BEIRUT, Holiday Inn" von John Caffery, dem späteren Hausmixer der "Hosen" co-produziert. 

A propos "Hosen": Obwohl musikalisch ja nun doch recht unterschiedlich, kreuzten sich die Wege immer wieder: Das 1990/91 herausgekommene Album "Ich seh die Schiffe den Fluss herunterfahren" erschien auf dem Totenkopf-Label im Virgin-Vertrieb. Was nun folgte, waren diverse Titelstorys, Festivalauftritte und Tourneen. 

Der "Spiegel" fühlte sich bemässigt, uns in einem Review zur Single- Auskopplung "SONDERZUG ZUR ENDSTATION" als "Hamburger Rüpelrocker" zu verunglimpfen. Der nun mittlerweile recht große Bekanntheitsgrad der Band brachte dann auch die Rechtsabteilung des "Playboy" auf den Plan. Unter Androhung von einer viertel Millionen Mark Zwangsgeld, wurde uns untersagt, den Abwärts-Bunny weiter auf Plakaten und Covern etc. zu verwenden, da er eine "bösartige Verunstaltung des Playboy-Häschens" darstellen würde. Da hatten sie natürlich recht. 

Wir entwarfen dann für das Cover des Folge-Kunstwerks "Comic-Krieg" einen Splatter-Bunny. Der Titelsong "Comic Krieg" beschäftigte sich mit CNN und dem gerade beginnenden Golfkrieg, Teil 1. Fast so wie heute. 

Schauen wir mal, ob für Teil 2 die Kameras direkt in die Smartbombs und Predators eingebaut werden. Technisch doch kein Problem. 

Fuckin'die.

3. Die 90er

Bandbesetzung 1991: Jochen Hansen, Frank Z., Elf Mayer, FM Einheit, Uwe Bastiansen

"Comic Krieg" war sowohl das erste als auch das letzte Abwärts-Album, das bei Sony erschien. 

Das Problem war nun, dass wir faktisch fast jede Plattenfirma durch hatten. Aber da gab es ja noch die altehrwürdige EMI. Klassisches Punklabel. Als erstes Album erschien dort "Herzlich willkommen im Irrenhaus", produziert von Flemming Rasmussen (Metallica). 

 

1995

Den Endpunkt der Zusammenarbeit mit EMI markierte unser 94 erschienenes und sinnigerweise "Hurra" getauftes Album. 

Wir verzichteten darauf, den Titel "ZONENZOMBIE" als Single-Auskopplung rauszubringen, da man seitens der Firma der Meinung war, wir würden dafür kein Radioairplay bekommen.
Na sowas.

95 erschien das voraus letzte Album, kurz "V8" genannt, zugegebener Weise nicht gerade die stärkste Abwärts-Platte, aber auch dieses Teil hatte seine Highlights. 

Es folgten bis heute diverse Sampler-Veröffentlichungen sowie eine Frank Z. Solo- Platte (1998, "Alcohol, tobacco & firearms")

4. 2004 bis 2006

Frank Z. & Rod González

Irgendwann setzte ich mich mit meinem alten Freund Rodrigo González zusammen. Wir beschlossen, das zu tun, was wir eigentlich schon lange mal machen wollten: zusammen ein neues Abwärts-Album zu produzieren.

Schon während der Aufnahmen merkten wir, dass wir dabei waren, ein ziemlich dickes Ding abzuliefern. Ich ging mit dem "NuProp"-Album zu den Leuten vom Hamburger Punk-Label Weird System, die erfreulicherweise der gleichen Ansicht waren. Uns war schnell klar das die Band auch wieder live am Start sein musste.

Rod erklärte sich bereit, die Sache auch insofern mitzutragen, was für mich äusserst wichtig war. Es ging mir keineswegs darum, unter dem Abwärts-Banner nur eine beschissene 80er/90er-Nostalgie-Nummer durchzuziehen. Mit dem Ex-H-Blockx-Schlagzeuger Dog Kessler und mit dem umtriebigen Zabel, seines Zeichens Bassist der Hamburger Urpunks Razors und ein Bekannter seit "Krawall 2000"-Tagen, suchten wir uns zwei kompetente Mitstreiter. Was wir bis jetzt live zusammengespielt haben, war auch vom Spassfaktor kaum zu überbieten.

Ich war mir, offen gestanden, zunächst etwas unklar, wie die Sache laufen würde. Allerdings kam schon bei den ersten Proben jede Menge Fun auf. Wir spielten den ersten Auftritt in mit der neuen Besetzung in Bremen, und von der ersten Nummer ging die Post gut ab. 

Es waren die Freaks da, die uns schon in den Jahrzehnten vorher gehört hatten, aber auch jede Menge junge Leute. Da diese Tour ohne nennenswerte Unterstützung seitens der Presse vor sich ging, ganz zu schweigen von Massenmedien wie MTV & Co., ist der Erfolg umso höher zu bewerten. Wir werden es genau so weiter machen - es wird weitere Konzerte geben und ein neues Album ist in Arbeit.

Dog
Zabel

5. 2007

S.O.36 2008

Bei dem Label Cargo Records erschien am 08.06.07 das Album ROM, das Rod und Frank Z. in Rods Berliner Studio produzierten.

Die Texte sind wie immer sarkastisch und zynisch aber trotzdem humorvoll. Die Musik hat poppige Elemente, wobei der alte Abwärts Style trotzdem eindeutig zu hören ist.

Die Presseergebnisse bewiesen, dass sie den richtigen Weg eingeschlagen haben.

Zudem veröffentlichten Abwärts auf ihrer Homepage eine Video-Trilogie mit den Songs "Lucky Fucky", "Spürst du nicht den Trieb" und "Rom".

2007: (v. links) Rodrigo González, Dog Kessler, Frank Z., Stevie Rocket

Im August 2008 gingen Abwärts mit einer weiteren Umbesetzung wieder auf Tour: die Bassrolle übernahm bei dieser Tour Stefan Bühler aka Rocket, hauptberuflich der E-Gitarrist bei The Boss Hoss, der bereits bei der vergangenen Tour für einige Konzerte eingesprungen war. Das letzte Konzert der Tour wurde im Berliner S.O. 36 für die erste Live-DVD von Abwärts aufgezeichnet.  

6. 2008

DVD Glamslam 2008 //Label: CARGO (35480)

Am 3. Oktober erschien die langersehnte Abwärts DVD bei Cargo Records. Sie besteht aus dem Livekonzert im Berliner S.O.36, aus alten Videoclips und aus einer Dokumentation mit Interviews. 

Als Bonusmaterial (und das ist das eigentliche Highlight) ist eine über 90 minütige Dokumentation dabei mit vielen Interviews (u.a. Mario Irrek, Rod González, Jacky Hildisch, Anja Huwe) von Frank Z. und Original-Aufnahmen von 1980 bis heute.

Die besondere Beigabe ist vorallem die restaurierten, ungeschnittenen Original-Videos der 80er und 90er in voller Länge, erstmalig in voller DVD-Auflösung zu sehen.

 

Dog Kessler und Björn Werra

Ab Oktober war Abwärts auf Tour in Deutschalnd, Österreich und der Schweiz.

Seitdem wird Abwärts auf den Tourneen von Björn Werra als Bassist unterstützt.

7. 2009 & 2010

Am 16.10.2009 erschien die 12" Vinyl EP inkl. einem gratis Downloadcode der Tracks in MP3-Form bei Cargo Records. 

Dazu gab es passend 2009 und 2010 zwei Tourneen sowie Konzerte auf dem Open-Flair Festival und dem Rockspektakel.

 

2018

 

Zur Jahreswende 1979/80 debütierte Abwärts im Rahmen einer Festivalreihe in Hamburg. Der Journalist und Autor Diedrich Diedrichsen schrieb damals in der Zeitschrift "Sounds":

"Zum dritten und  bislang größten Festival (Geräusche für die 80er) neuer Musik in Deutschland hatten sich Musiker und Publikum aus allen Teilen der BRD sowie England, der Schweiz und Österreich eingefunden - die Markthalle war eine Stunde nach Eröffnung ausverkauft, hunderte warteten im Vorraum, andere fälschten Stempel oder schlichen sich durch Seiteneingänge - der Erfindungskraft waren keine Grenzen gesetzt. Das Interesse des Publikums war so vital, wie bei keinem der ihren Set aufführenden Gruppen, die sonst in der Markthalle spielen. Vom äußeren Erscheinungsbild her teilte sich das Publikum in drei Gruppen: Hardcore-Punks mit Pistols- und Clash-Badges, London 77; Avantgardisten in Fantasie oder Roboterkleidung, grell oder dezent, Tabea Blumenschein, Kraftwerk oder Bowie; schließlich alle möglichen, die einfach interessiert waren, die wissen wollten, was passiert."

 

Abwärts existiert nun also seit fast 38 Jahren. Wenn es auch nie zum "großen kommerziellen Durchbruch" kam, so kennt fast jeder, der sich mit der Geschichte der neueren progressiven deutschen Musik beschäftigt, dieses Bandprojekt. Musikalisch wurde viel experimentiert: Von der trashigen Anfangsphase des ersten Albums "Amok Koma" sowie der ersten Single "Computerstaat" über Produktionen von Nick Launay (u.a. Nick Cave), Jon Caffery (u.a. Die Toten Hosen) oder dem ehemaligen Metallica-Produzenten Flemming Rasmussen bis hin zu den eher straighten neueren Werken. Als roter Faden durch die ganzen Jahre führen die von Frank Z. geschriebenen zynisch-sarkastischen Texte. "Schade, dass Humor in Deutschland immer noch ein Fremdwort ist, so gibt es immer noch Leute die wissen wollen ob ein Titel wie "Grab dich selber ein" ernst gemeint ist." sagt Z.

Nachdem 2014 mit "Krautrock" das letzte Album erschienen ist,  wird es vier Jahre später im Herbst 2018 den nächsten Longplayer geben. Zum Record Store Day am 21. April dieses Jahres erscheint eine Neuauflage von "Computerstaat" als Vinyl 7' mit dem Original von 1980 sowie der Computerstaat 3.0-Version.

 

 

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